Der Freund vom Zwerg Zatsch, der Riese Muxelmil, ist ja ein allseits bekannter Weltenbummler. Seit kaum zählbaren Jahren reist der Riese mit seinem Gleitschirm durch die Welt und erlebt dabei immer wieder Großartiges und manchmal auch Sonderbares. Jetzt ist der Zatsch-Redaktion ein einmaliges und wertvolles fotographisches Zeitdokument zugekommen. Laßt euch erzählen:
Es war der 15. April im Jahr 1900, der Tag der Eröffnung der
Pariser Weltausstellung, als der junge Fotograf Phillipe Remoises aus Reims
einen Heißluftballon bestieg. Der ehrgeizige Fotograf wollte zu diesem Anlass
einige ganz besondere Aufnahmen von der französischen Hauptstadt machen. Dazu
hatte er einen befreundeten Ballonfahrer überreden können, ihn hoch über die
Metropole zu bringen. Von dort oben wollte Phillipe dann richtig spektakuläre Bilder
von den Eröffnungsfeiern machen.
Der Aufbau seines fototechnischen Equipments gestaltete sich
in dem engen und wackeligen Ballonkorb als eine richtige Herausforderung. Doch
Phillipe hatte sein Vorhaben gut geplant und bald war er soweit, mit seinen
Aufnahmen beginnen zu können.
Er steckte seinen Kopf unter das schwarze Tuch der Kamera
und richtete diese auf den grandiosen Eifelturm aus. Alles war nun bereit für
einige fantastische Luftaufnahmen von Paris. Gerade in dem Augenblick, als der Fotograf den Auslösemechanismus seiner
Kamera drückte, schwebte eine Gestalt durch den Bildausschnitt der Kamera!
Erschrocken hob der junge Fotograf seinen Kopf und blickte
um sich. Was war das eben? Hatte er recht gesehen? Wie konnte ein Mensch – noch
dazu ein so riesiger – durch die Lüfte fliegen? In Gedanken versunken, drehte sich Phillipe um, und was er nun sah, haute
ihn beinahe aus den löchrigen Socken.
Wahnsinn! Da flog doch tatsächlich
ein riesiger Kerl in Richtung Eifelturm! Er hatte einen Brustgurt um den Oberkörper und hielt zwei Griffe in den Händen, von
denen dünne Schnüre zu einem ober seinem Kopf schwebenden, segelähnlichen Tuch
führten. Was um alles in der Welt war denn das?
Gott sei Dank war Phillipe so geistesgegenwärtig und löste
im letzten Moment die Kamera aus. Vielleicht war es ihm gelungen, diesen
fliegenden Riesen auf einer Fotoplatte festzuhalten.
Er sah dem rotgewandeten Luftmenschen kopfschüttelnd nach. Dann bat
er den Ballonfahrer, er möge so rasch
als möglich zur Landung ansetzen. Phillipe musste sofort in sein kleines Atelier.
Er wollte unbedingt wissen, ob das Foto vom
fliegenden Riesen gelungen war.
Während des Landeanfluges kam ihm der Gedanke, dass dieser eigenwillige Unbekannte wohl eine Eröffnungsattraktion
der Weltausstellung hätte sein können. Aber nein, eine derartige Ankündigung
war nirgends in der Stadt zu lesen oder hören
gewesen.
Im Atelier angekommen machte sich der junge Künstler und
Abenteurer sofort daran, seine Fotografie auszuarbeiten. Und tatsächlich! Er
hatte den richtigen Augenblick genutzt – oder besser gesagt – beinahe den
richtigen Augenblick! Denn leider konnte
er den Segeltuchflieger nur zu einem
Teil auf seiner Fotografie entdecken. Es war ihm nicht gelungen, den ganzen
Körper des Flugriesen auf Fotoplatte festzuhalten.
Und so ist diese Fotografie auch das einzige Dokument, welches den Riesen
Muxelmil bei dem Besuch der Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris zeigt.
Diese einzigartige fotographische Zeitdokument befindet sich
in privatem Besitz und wurde uns freundlicherweise in Kopie zur
Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Liebe Zatsch-Freunde! Möglicherweise befindet sich ja bei euch am Dachboden, in einer alten Kiste, in der Scheune oder gar im Keller ein alter Schatz. Ein Hinweis auf weitere Reisen des Riesen Muxelmil. Seht nach! Und wenn ihr fündig geworden seit laßt es uns wissen.
Bis bald .... auf ein neues Abenteuer!
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